Die Volkszählung, bei der sich jeder Einwohner Polens niederschreiben muss, ist im vollem Gange. Organisationen der deutschen Minderheit führen eine Kampagne, die zur Teilnahme an der Volkszählung aufruft. Eine der Aktivitäten sind Spots, deren Botschaft einerseits faszinierend ist und gleichzeitig zeigt, was die Woiwodschaft Oppeln verlieren könnte, wenn die deutsche Minderheitengemeinschaft fehlen wird.
In der Anfangsphase der Volkszählung wird angenommen, dass man sich selber in der Online-Zählung über die Website spis.gov.pl niederschreibt. Am 4. Mai 2021 beginnen die Zähler mit ihrer Arbeit und können die Einwohner anrufen oder zu ihnen kommen. Daher ermutigt die deutsche Minderheit, nicht auf die Zähler zu warten und sich bis zum 3. Mai online niederzuschreiben. Gleichzeitig appelliert man an die Zähler, besonders auf die fast intimen Fragen, wie die nach der Nationalität, in den von dieser Minderheit bewohnten Gebieten, zu achten.
Die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD) führt eine Informationskampagne durch, die sowohl zur Teilnahme an der Volkszählung als auch zur Erklärung der deutschen Nationalität und Sprache auffordert. Im Rahmen der Kampagne wurden vier 30-Sekündige-Spots erstellt, die zum Nachdenken anregen: was kann passieren, wenn sich die Gemeinschaft der deutschen Minderheit nicht zur deutschen Nationalität bekennt. Im letzten Punkt konzentriert sich die SKGD auf die Sprache, genauer gesagt auf den Deutschunterricht. Das Fehlen einer klaren Deklaration in der Volkszählung kann dazu führen, dass der Unterricht in dieser Sprache aus vielen Schulen verschwindet.
Das Fehlen einer klaren Deklaration in der Volkszählung kann dazu führen, dass der Unterricht in dieser Sprache aus vielen Schulen verschwindet. Die übrigen Punkte zeigen die möglichen Auswirkungen der fehlenden Präsenz der deutschen Minderheit in der Woiwodschaft auf infrastrukturellem, wirtschaftlichem und kulturellem Niveau. Die Spots wurden durch ein Anleitungsvideo ergänzt, das Hilfe bei der Niederschreibung bietet.
Die Kampagne umfasst auch andere Aktivitäten im Internet: Verbreitung von Infografiken oder Memes, die von dem Bund der Jugend der Deutschen Minderheit erstellt wurden. Das Internet ist jedoch nicht alles, deshalb informieren Billboarde über die Volkszählung, z.B. in Lendzin oder entlang der Landesstraße Nr. 45 bei Wiegschütz und Zlönitz.
Örtliche Vorsitzenden der DFK-Kreise hängen Plakate auf, die über die Möglichkeit informieren, bei der Volkszählung die deutsche Nationalität anzugeben oder verteilten auch insgesamt 20.000 Informationspakete an die Familien der deutschen Minderheit. Darüber hinaus helfen die DFK-Kreise bei der Registrierung, indem sie zu speziell vorbereiteten Dienststunden einladen oder bei der Registrierung helfen, indem sie von Haus zu Haus gehen.
Wie der SKGD-Vorsitzende Rafał Bartek sagte: „Letztendlich sind wir alle verpflichtet, uns niederzuschreiben, deshalb sollten wir keine Angst davor haben, bei der Volkszählung die deutsche Nationalität anzugeben. Es ist unser Privileg und wir sollten es nutzen und noch dafür eintreten. Das Statistische Amt in Oppeln hat uns zusammen mit dem Bevollmächtigten der Woiwodschaft Oppeln für Multikulturalität Marek Wittek wiederholt die Anonymität der Daten versichert. Ein von ihnen vorbereiteter Flyer bestätigt dies. Diese Region ist multikulturell, und unsere Präsenz, die Präsenz der Gemeinschaft der deutschen Minderheit, ist ihr Reichtum. Ich appelliere! Schreiben wir uns als Deutsche nieder wir dürfen bei der Volkszählung nicht fehlen.“
Die Informationskampagne wird im Rahmen des Projekts: „Die deutsche Minderheit nimmt teil an der Volkszählung“ durchgeführt, die vom Ministerium des Inneren und der Verwaltung und dem Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat, finanziert wird.